Skip to main content

März 2010: Auftaktveranstaltung „Internationale Ausbildung – Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen"

Auftakt Barcelona
(v.l.): Patrick Wagner (Projektleiter), Ulrich Kohler (Abteilungsleiter Logistik und Touristik), Andrea Marongiu (Geschäftsleiter VSL), Lothar Sprenzel (Schulleiter ASET Barcelona), Franz Scheuermann (Schulleiter KS1), Thomas Bartel (Fachgruppenleiter Spedition), Uwe Peleikis (stellvertretender Schulleiter KS1), Thomas Blum (stellvertretender Schulleiter ASET Barcelona)
Auftakt ASET

Am 1. März 2010 fand an der Kaufmännischen Schule 1 in Stuttgart die Auftaktveranstaltung zur internationalen Schulpartnerschaft mit ASET, dem deutschen kaufmännischen Berufsbildungszentrum in Barcelona, statt.
Anwesend waren, neben den Schulleitern beider Schulen, Andrea Marongiu, Geschäftsführer des Verbandes Spedition und Logistik e.V. Baden-Württemberg, Alexandra Klein von der IHK sowie  Hald und Kai Rosum vom RP.
Franz Scheuermann, der Schulleiter der KS 1, begrüßte alle Anwesenden und wies auf das Besondere dieser Kooperation im Berufsschulwesen hin, wo internationale Partnerschaften längst nicht so alltäglich seien wie im allgemeinbildenden Bereich. Es handele sich hier also um ein ungewöhnliches, von der Abteilung Spedition und Logistik initiiertes Projekt, das den Auszubildenden und den beteiligten Betrieben gleichermaßen von Vorteil sein und ihnen weitere Chancen eröffnen werde.
Auch Andrea Marongiu, Geschäftsführer des VSL, würdigte diese Schulpartnerschaft als wichtige Investition in die Zukunft angesichts der Finanzkrise und der damit verbundenen Herausforderungen für den Logistikmarkt. Zwar hätten die Betriebe in Baden-Württemberg trotz europaweiter Einbrüche und gestiegener Kosten bisher alles getan, um das Personal halten zu können. Es fehlten dem „Logistikmeister Deutschland“ aber bei immer noch zweistelligen Ausbildungsquoten geeignete Kandidaten, die den steigenden Anforderungen der Branche gerecht würden. Deshalb biete eine internationale Kooperation zwischen Schulen und Betrieben beste Voraussetzungen für eine Überwindung der Krise durch die Ausbildung hochqualifizierter Kräfte.
Die Initiatoren des Projektes, Uwe Peleikis (stellvertretender Schulleiter der KS1), Thomas Bartel (Fachgruppenleiter Spedition) und Patrick Wagner (Projektleiter), erläuterten den Anlass und die Ziele dieser deutsch-spanischen Schulpartnerschaft, die in der Abteilung Spedition und Logistik ihren Anfang nahm.
In Zeiten der Globalisierung sei es besonders im Speditionswesen wichtig, Ausbildungsgänge zu internationalisieren, da hier länder- und kontinenteübergreifend operiert werde.
Neben einem Schüleraustausch in der Oberstufe zur Erweiterung der Sprachkompetenz und der Vermittlung von Praktika für Logistikassistenten wird in erster Linie ein dualer Berufsausbildungsgang im Bereich Spedition und Logistikdienstleistung angestrebt, der bisher einmalig ist und Europa für das duale Ausbildungssystem sensibilisieren soll. Es werde wie bisher zunächst in Deutschland nach deutschem Lehrplan unterrichtet. Im zweiten Ausbildungsjahr sei dann ein fünf- bis neunmonatiger Aufenthalt in Spanien geplant, der die theoretische Unterweisung an der ASET Barcelona und eine praktische Berufsbildung in einer ortsansässigen Spedition beinhalte. Das dritte Ausbildungsjahr sowie die Abschlussprüfung erfolge dann wieder in Stuttgart an der KS1.
Die Schulleiter der ASET Barcelona, Lothar Sprenzel und Thomas Blum, zeigten sich erfreut über die Kooperation mit Stuttgart, zumal die kaufmännische Ausbildung in Spanien an Stellenwert verloren habe und hier die Chance bestehe, diese wieder aufzuwerten. Dazu trage nicht zuletzt die Unterstützung dieses Projektes durch das Stuttgarter Regierungspräsidium und Kultusministerium, durch die IHK Region Stuttgart, den VSL Baden-Württemberg sowie durch international operierende Ausbildungsbetriebe in der Region bei.
Die ASET Barcelona ist ein staatlich anerkanntes deutsches Berufsbildungszentrum, das 1980 von dort ansässigen deutschen Unternehmen gegründet wurde, um eine zweisprachige und bikulturelle kaufmännische Ausbildung nach deutschem dualem System anzubieten. Daneben konzentriert sie sich auf die Berufsvorbereitung, Weiterbildung und – seit 2006 – auf ein praktisch ausgerichtetes Wirtschaftsstudium. Die Schule habe eine attraktive Lernumgebung und, mit knapp 90 Auszubildenden, eine persönlich-familiäre Atmosphäre, die für angehende Kaufleute der KS1 neben der beruflichen Weiterbildung auch die einmalige Chance biete, Sozialkompetenzen zu erwerben und unvergessliche Erfahrungen zu machen.
Zuletzt wurde die Schulpartnerschaft durch Unterzeichnung einer Vertragsurkunde besiegelt. Die Gegenveranstaltung findet Mitte März 2010 in Barcelona statt.